Die Idee des Flexi-Bodys
Im Februar 2020 ist unser erster Sohn geboren. Wir haben vor der Geburt vieles über schlaflose Nächte und eine anstrengende Startzeit gehört. Wirklich vorstellen konnten wir es uns aber erst, als er auf der Welt war. Er wachte nachts häufig auf und trank sehr viel. Das führte dazu, dass sich die Windel schnell füllte und auslief. Somit mussten wir ihn nachts komplett entkleiden und weckten ihn damit jedes Mal auf. Das führte zu vielen schlaflosen Nächten.
Eines Nachts stand ich übermüdet am Wickeltisch, um meinen Sohn wieder einmal umzuziehen. In diesem Moment stellte ich mir die entscheidende Frage:
Warum gibt es eigentlich keinen Body, den man horizontal teilen kann, um nur den nassen Teil des Bodys auszutauschen?
Somit war die Idee des Flexi-Bodys geboren und wir bemerkten bei der Produktentwicklung noch viele weitere Vorteile des Flexi-Bodys, die uns Eltern den Alltag erleichtern.
Die Entwicklung des Flexi-Bodys
Die Idee des Flexi-Bodys lies mich nicht mehr los, nur die Umsetzung stand noch in den Sternen. Wir machten uns zunächst auf die Suche nach einer Schneiderin, die uns bei der Produktentwicklung helfen sollte.
Nach mehr als einem Jahr mit vielen Testphasen, Änderungen und Expertenbefragungen, entstand der perfekte Prototyp des Flexi-Bodys.
Bei der Entwicklung des Produkts waren uns zum einen der Tragekomfort, aber auch die hochwertige Bioqualität, sowie die Handhabbarkeit des Produkts besonders wichtig.
Wir arbeiteten eng mit Eltern, Hebammen und familiengeführten Unternehmen der Textilbrache auf der Schwäbischen Alb zusammen, um unseren hohen Anspruch an bester Qualität und Tragekomfort sicherzustellen.
Unsere Vision ist es, den Alltag der Eltern mit dem Flexi-Body zu erleichtern und somit die Qualitytime mit den Kleinen zu erhöhen.
Das Schnittmuster des Flexi-Bodys
Das Body-Oberteil wurde bewusst mit einem Verlauf genäht, sodass das Oberteil hinten etwas kürzer als vorne ist. Dies soll unterstützend dabei wirken, dass das Oberteil nicht auch nass wird, falls das Unterteil aufgrund von Nässe ausgetauscht werden muss.
Durch die Verbindung der zwei Bodyteile über vier Druckknöpfe wird das Verrutschen der Teile verhindert. Dadurch werden die Kinder warmgehalten und es entstehen keine unbequemen Liegefalten.
Bioqualität und Nachhaltigkeit
Als Mama war es mir von Anfang an besonders wichtig, für unsere Kleinen eine hohe Qualität unserer Produkte sicherzustellen. Daher verwenden wir ausschließlich Baumwolle aus kontrolliert biologischem Anbau, sowie Merinowolle aus kontrolliert biologischer Tierhaltung.
Außerdem werden unsere Produkte unter fairen Bedingungen auf der Schwäbischen Alb in liebevoller Handarbeit produziert. Dies ermöglicht zum einen eine nachhaltige Produktion und zum anderen einen engen, persönlichen Kontakt zu den am Entwicklungsprozess beteiligten Firmen.
Soziale Projekte
Die Passerelle-Nähwerkstatt in Tübingen
In der Passerelle-Nähwerkstatt fertigen vier Frauen aus dem Irak individuelle und kreative Produkte mit großer Sorgfalt an. Die Nähwerkstatt bietet den jesidischen Frauen, die seit 2016 in Tübingen leben, einen Ort des Schaffens und der kreativen Weiterentwicklung. Das Angebot stellt für die Teilnehmerinnen eine Alltagsstrukturierung dar. Obwohl die Frauen keine professionellen Näherinnen sind, haben sie sich in den letzten drei Jahren immer weiter professionalisiert. Das Nähen ist für sie eine sinnhafte Aufgabe und Arbeit, die von ihren persönlichen Problemen ablenkt und ihnen Erfolgserlebnisse generiert. Mithilfe des Verkaufs von selbstgenähten Produkten wird den Teilnehmerinnen ein Einblick in die hiesige Arbeitswelt ermöglicht
Die handgefertigten Produkte sind alles Unikate und in ihrer Unvollkommenheit perfekt. In Zeiten von Massenproduktion und schwindendem Handwerk legen wir Wert auf einen individuellen und kreativen Schaffensprozess, um so den liebevoll handgefertigten Produkten ihre Wertigkeit zu schenken, die sie verdienen.
Die Erlöse der verkauften Produkte fließen zurück in das Projekt und kommen den geflüchteten Frauen zugute.
Quelle von Svenja Fürbringer-Raschke (Leiterin der Nähwerkstatt)
